Mittwoch, 31. Oktober 2007
Die Bevölkerungszahl nimmt in Burma drastisch ab
Jonas M. Lanter
Die Zahl der Ethnischen Bevölkerung nimmt drastisch ab. Ging man vor fünf Jahren noch von einer Gesamtbevölkerung von 53 Millionen Bürgern in Burma aus so seien es heute nur noch deren 47 Millionen. Die Statistiken sind ungenau und niemand kennt exakte Zahlen. Den Bewohnern fehlt eine Identitäts-Karte. Einen Pass besitzen nur die Angehörigen der Generäle und juntatreue Geschäftsleiter. Dennoch ist dieser frappante Unterschied von sechs Millionen Bürgern nicht wegzuleugnen. Viele wurden ins Exil vertrieben. Die Bevölkerung der Muslimischen Rohingya hat keine existenzielle Berechtigung im eigenen Lande (siehe Artikel 'Rohingya, ein Volk das es nicht geben darf' vom Sonntag, den 28. Oktober) unter http://birmaberichterstattung.blogspot.com/2007/10/rohingyas-ein-volk-das-es-nicht-geben.html
31. Oktober 2007
Burmas Militär 'zieht' mehr Kinder ein
Jonas M. Lanter
Aus verlässlicher Quelle ziehen die Generäle zusätzlich Tausende von Kindern ein um diese gegen die Oppositionellen und Ethnischen Völker einzusetzen. Diese werden durch ihre Kommandeure mit sogenannten 'Yaba' – Methamphetaminen 'aufgespritzt' oder verabreicht. Dadurch verlieren die Kindersoldaten tagelang jegliches Hungergefühl und sämtliche Emotionen. Sogar Plünderungen und Morde der eigenen Dörfer dieser meist gekidnappten Kindern Ethnischer Bevölkerungsgruppen sind bekannt. Den Burmesischen Familien werden diese 'abgekauft' und in sogenannten 'Ye Njunt Youth' - Schulen gedrillt. Bereits zehnjährige werden wie Gefangene gehalten. Durch die Verabreichung der Drogen treten Essensentzug, Amnesie und Halluzinationen auf. Vielfach erinnern sich diese Kindersoldaten nicht an Ihre Gräueltaten. Auch ist bekannt, dass Kinder den Juntasoldaten den Weg durch verminte Gebiete bannen müssen.
31. Oktober 2007
Mönche marschieren weiter gegen die Junta
Jonas M. Lanter
Zum ersten Mal seit der blutigen Niederschlagung der Proteste in Burma haben sich mehr als 100 buddhistische Mönche versammelt.
Sie zogen durch die Strassen der Ortschaft Pakokku in der Nähe der neuen Hauptstadt Naypyidaw, der "Bleibe der Könige". Allerdings riefen sie keine Parolen gegen die verhassten Militärs. Die Mönche begannen ihren Marsch an der Shwagu-Pagode und sprachen fast eine Stunde Gebete. Danach kehrten sie ohne Zwischenfall in ihre Klöster zurück.
Laut dem Radiosender 'Democratic Voice of Burma' (DVB), der aus dem Exil in Oslo berichtet, handelt es sich um eine Fortsetzung der Proteste vom September. Ein führender Mönch sagte gegenüber einem Journalisten: "Wir verlangen niedrigere Preise für Artikel des täglichen Bedarfs, nationale Versöhnung und die sofortige Freilassung von Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi und aller politischen Gefangenen!".
Er kündigte besser organisierte und grössere Proteste für die nahe Zukunft an.
In Pakokku, einem buddhistischen Zentrum mit mehr als 80 Klöstern rund 120 Kilometer nordwestlich der neuen Hauptstadt war es bereits im vergangenen Monat zu regierungskritischen Demonstrationen gekommen.
31. Oktober 2007
Burmas Mönche demonstrieren von Neuem
Die Mönche demonstrieren weiter
Die Mönche begannen ihren Marsch an der Shwagu-Pagode und sprachen fast eine Stunde Gebete. Danach kehrten sie in ihre Klöster zurück. "Es ist eine Fortsetzung der Proteste vom September", erklärte ein Mönch gegenüber dem Exil-Radiosender 'DVB'; Democratic Voice of Burma.
BirmaBerichterstattung 31. Oktober 2007, 11.10 Uhr
Samstag, 27. Oktober 2007
Die grössten Ethnischen Volksgruppen in Burma
Jonas M. Lanter
Niemand in Burma kennt die Grausamkeit der Generäle besser als das Volk der Karen. Es wird vertrieben, zerrieben, gedemütigt. Ein Besuch auf der Müllkippe der Birmanischen Geschichte.
Die Karen sind grösstenteils baptistischen Glaubens, ein verschwindend kleiner Teil sind Buddhisten.
Mehr als zwei Millionen Karen, die innerhalb Burmas oder im benachbarten Thailand auf der Flucht sind, gelten aber nicht als Flüchtlinge. Es sind sogenannte IDP's oder 'Internally Displaced Peoples'. Ihre Angst vor dem Regime der Generäle steht wie ein Mahnmal für ihr kollektives Leid. Sie wurden vertrieben, erniedrigt und zerrieben zwischen den Welten. Kein Volk hat in den vergangenen vier Jahrzehnten mehr gelitten unter der Burmesischen Junta als die fünf Millionen Karen.
Neben dem grössten Volk, den Birmanen und den Shan mit sieben Millionen Einwohnern, sind die Karen die grösste der über 130 Volksgruppen Burmas. Jedes dieser Völker schaut nun von Thailand und aller Welt mit grösster Hoffnung nach Burma. Sie hoffen, dass es den Mönchen gelingt, die Generäle in die Knie zu zwingen. Es ist nur eine schwache Hoffnung. Seit nunmehr 45 Jahren wütet ein blutiger Krieg; ein Krieg gegen die Menschen im eigenen Lande.
Vor 4000 Jahren waren die Karen aus der Mongolei aufgebrochen. Ihr 'Land' fanden die Karen nach langer Wanderung in Burma, im Osten, und wenige in Thailand, wo es gebirgig und mit dichtem Regenwald bedeckt ist und sich die Grenze entlang eines Flusses zieht. Wenn man genau hinhört, wird man zu gewissen Zeiten die Schüsse oder die Einschläge der Mörsergranaten in der Nähe von Myawaddy hören. Auf der gegenüberliegenden Seite liegt die Thailändische Grenzstadt Mae Sot. Auch dort ist die Angst vor der Burmesischen 'Tatmadaw'; den Militärs, allgegenwärtig.
28. Oktober 2007
Freitag, 26. Oktober 2007
Drastische Verschärfung der Sicherheitsmassnahmen in Rangun
Verschärfung der Sicherheitsmassnahmen
Jonas M. Lanter
Vermehrt Soldaten in Rangun
Burmas Junta lässt einige Oppositionelle frei
Jonas M. Lanter
Wie die Zeitung 'New Light of Myanmar' mitteilt, seien bei den Protesten rund 3000 Menschen festgenommen worden.Von denen seien 50 Mitglieder der Partei von Aung San Suu Kyi's NLD (National League for Democracy) inzwischen freigelassen worden.
Der 'Ausfall' der Internetverbindung ist nicht auf einen Unfall zurückzuführen
Jonas M. Lanter
Wie die Junta uns weis machen wollte sei der Internetausfall auf eine Unterbrechung des Unterseekabels zurückzuführen.
Nach Auskunft der Seekabelendstelle der Deutschen Telekom war das 39000 Kilometer lange Unterseekabel, das vom deutschen Norden bis nach Okinawa in Japan reicht und so 33 Länder in Europa, Afrika, Asien und Australien verbindet, im fraglichen Bereich intakt. Ein anderes Kabel konnten die Militärs nicht gemeint haben, denn Burma verfügt insgesamt über nur drei Anbindungen an internationale Telekommunikationsnetze: Eine ist der Unterwasserverbindung und die anderen zwei sind Satellitenverbindungen.
26. Oktober 2007
Donnerstag, 25. Oktober 2007
Aung San Suu Kyi trifft Militärjunta
Dies sind Sondereinheiten der SPDC (auch Speerspitzen genannt). Ihr Kampf richtet sich gegen die Ethnischen Volkseinheiten, welche gegen die Junta ankämpfen.
Daw Aung San Suu Kyi trifft Verbindungsminister - Suche nach führenden Demonstranten geht weiter
Jonas M. Lanter
Daw Aung San Suu Kyi, die seit Jahren unter Hausarrest steht, hat ihr Anwesen für ein Treffen mit einem Regierungsvertreter erstmals seit langer Zeit verlassen können.
Aung San Suu Kyi hat sich in einem Gästehaus der Militärs mehr als eine Stunde mit dem neu ernannten Verbindungsminister, Saw Aung Kyi besprochen. Ob es das erste Treffen mit Saw Aung Kyi ist sei nicht bekannt. Gestern wurde Saw Aung Kyi vom stellvertretenden Arbeitsminister zum Arbeitsminister befördert. Die Junta erklärt dazu, von der Ernennung wünsche sie sich bessere Beziehungen zu Daw Aung San Suu Kyi.
Zuvor hat die Regierungszeitung "The New Light of Myanmar" berichtet, Saw Aung Kyi sei zum Minister mit Zuständigkeit für die Koordinierung der Kontakte zur Oppositionsführerin der NLD ernannt worden. Seine genauen Aufgaben wurden nicht erwähnt.
Vorschlag vom stellvertretenden UNO-Generalsekretär und Sondergesandten Ibrahim Gambari
Der Uno-Sondergesandte Ibrahim Gambari hat sich in den vergangenen Wochen bemüht, einen Dialog zwischen Militär und Opposition weiter 'anzutreiben'. General Than Shwe hat die Gespräche mit der Friedensnobelpreisträgerin im Jahr 2002 nach kurzer Zeit abgebrochen. Laut der Burmesischen Zeitung "The New Light of Myanmar" hatte der UNO-Sondergesandte die Ernennung Suu Kyis während seines Besuchs im September vorgeschlagen.
Uno-Sonderberichterstatter Pinheiro besucht Burma im November
Der Uno-Menschenrechts-Berichterstatter für Burma, Paulo Sergio Pinheiro, kündigte unterdessen für den November einen Besuch in dem Lande an. Er werde sich um ein objektives Bild der Proteste gegen die Regierung und ihrer gewaltsamen Niederschlagung bemühen. Insbesondere werde er versuchen, die genaue Zahl der Getöteten und Festgenommenen zu ermitteln, so Pinheiro weiter. Dabei erwarte er die volle Kooperation der Militärregierung, welche ihn zum ersten Mal seit langem wieder eine Einreiseerlaubnis erteilt hat.
Suche nach führenden Demonstranten geht weiter
Die Junta sucht nach einem staatlichen Bericht weiter nach Mönchen, welche die Kundgebungen im September anführten. "Bei ihnen handele es sich um ehemalige Häftlinge denen der Prozess gemacht werden soll" hiess es in "The New Light of Myanmar" unter Berufung auf den Minister für religiöse Angelegenheiten und General Thura Myint Maung. "Die Mönche, die nicht freiwillig an den Protesten teilgenommen haben, sind inzwischen wieder freigelassen worden."
Aufruf zu Friedensmarsch und Kundgebung am 27.10.2007 in Berlin
12 Uhr Treffpunkt im Lustgarten, nahe S Hackescher Markt
13 Uhr Brandenburger Tor am Pariser Platz, Kundgebung und Friedensmeditation
Die friedlichen Proteste in Burma sind niedergeschlagen. Doch die Verhaftungswelle, Folter
und Gewalt in den Gefängnissen gehen weiter. Im Verborgenen finden weiterhin kleine
Akte des Ungehorsams statt.
Am 11. Oktober 2007 hat der UN-Sicherheitsrat in einer Erklärung den Einsatz von Gewalt
gegen friedliche Demonstrationen in Burma „sehr bedauert“ und betont, dass die
politischen Gefangenen bald freigelassen werden sollten. Der Sondergesandte der Vereinten
Nationen, Ibrahim Gambari, soll demnächst erneut nach Burma reisen.
Die Europäische Union hat am 15. Oktober ihre Sanktionen verschärft und um einen Import-
und Investitionsbann für Edelsteine, Tropenholz, und Metalle erweitert.
Wir begrüßen diese internationalen Stellungnahmen und Maßnahmen. Der Druck auf das
Militärregime darf nicht nachlassen!
Wir unterstützen den Aufruf der Menschen in Burma, darunter Mönchsorganisationen,
88er Studentengeneration, Oppositionsparteien, Studentenvereinigungen,
Frauenorganisationen. Sie haben die Vereinten Nationen und die internationale
Gemeinschaft wiederholt aufgefordert, so schnell wie möglich effektive Maßnahmen zu
ergreifen, denn täglich, ja stündlich stehen Menschenleben auf dem Spiel. Für sie ist
Burma das größte Gefängnis der Welt!
Wir geben Burma eine Stimme und erheben uns in Solidarität mit den friedlichen Protesten
und den Menschen in Burma!
Wir rufen deshalb zu Friedensmarsch und Kundgebung am 27. Oktober in Berlin auf!
Zum Ablauf
Wir treffen uns um 12.00 Uhr am Berliner Lustgarten (nahe S-Bahn Hackescher Markt).
Von dort laufen wir zum Brandenburger Tor, wo ab 13.00 eine Kundgebung und eine
Friedensmeditation mit Ashin Sopaka stattfinden werden.
Safranrot ist die Farbe des gewaltlosen Widerstandes in Burma. Tragt rote Kleider,
rote Schals und Bänder!
RednerInnen:Barbara Lochbihler (Generalsekretärin amnesty international) – angefragt
Volker Beck (Menschenrechtspolitischer Sprecher Bündnis90/ Die Grünen ) – angefragt
Marko Martin (Schriftsteller und Publizist)
Nwe Aung (National Council of the Union of Burma)
Phu Phu Aung (Aktionsgruppe Burma, Berlin)
Detlef Cratius (Aktionsgruppe Burma, Berlin)
Rainer Lingk, Burmariders
N.N., Frauennetzwerk für Frieden e.V. - angefragt
Aufrufer:
Burma Büro Germany e.V. Burma Initiative Asienhaus, Burma Aktion, Kölner-
Buddhismus-Center e.V., Aktionsgruppe Burma, Berlin, Polish-Burmese Solidarity, Frauennetzwerk
für Frieden e.V., Burmariders, Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit,
Infos und Kontakt:
Sonny Aung Than Oo (Burma Büro Germany) Tel. 0173 534 7534 atoburma@web.de
Ye Myint (Burma Aktionsgruppe, Berlin) Tel. 0160 99462242 Ye_Myint@t-online.de
Ulrike Bey (Burma Initiative Asienhaus) Tel. 0179 80 70 607 ulrike.bey@asienhaus.de
Für Fragen bitte wendet Euch direkt an:
Sonny Aung Than Oo (Burma Büro Germany) Tel. 0173 534 7534 atoburma@web.de
Ye Myint (Burma Aktionsgruppe, Berlin) Tel. 0160 99462242 Ye_Myint@t-online.de
Ulrike Bey (Burma Initiative Asienhaus) Tel. 0179 80 70 607 ulrike.bey@asienhaus.de
Dienstag, 23. Oktober 2007
Pressemitteilung: 'Global Action Day for Burma' am 24.Oktober in Berlin
Am Mittwoch, den 24. Oktober 2007 um 16.00 Uhr in Berlin
vor dem Brandenburger Tor, 'Platz des 18. März'.
Dieser Aktionstag wird voraussichtlich wöchentlich wiederholt. Für die nächste Woche wird in Erwägung gezogen, auf dem Platz der Republik die Versammlung abzuhalten. Wenn wir es schaffen, weltweit ein bleibendes Interesse zu wecken, wird das die Burmesische Bevölkerung ermutigen, durchzuhalten. Daher möchten wir versuchen, alle Interessengruppen zu gemeinsamen Aktionen zu ermuntern.
Zeit: Am Mittwoch, den 24. Oktober 2007 um 16.00 Uhr
Ort: Vor dem Brandenburger Tor, 'Platz des 18. März', D - Berlin
Veranstaltung u.a. durch den Verein Burma Projekt e.V. Berlin
Bitte erscheint zahlreich. Lieben Dank.
Euer
Jonas. M. Lanter
Montag, 22. Oktober 2007
Junta ruft Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi zu Gesprächen auf
Jonas M. Lanter
Die Politikerin solle ein entsprechendes Angebot der Regierung annehmen, hiess es am Samstag in einem Artikel der staatlichen Zeitung 'The New Light of Myanmar'. "Wenn eine Seite ein Zugeständnis macht, sollte das die andere Seite auch tun", so die Junta in ihrem Blatt.
Die Begegnung wurde an die Bedingung geknüpft, dass sich die Friedensnobelpreisträgerin gegen die internationalen Sanktionen ausspricht. Das einzige direkte Gespräch zwischen Than Shwe und Aung San Suu Kyi fand im Jahre 2002 statt.
Die USA verschärfen unterdessen weiter die Sanktionen. Präsident Bush wies das Finanzministerium an, zusätzliche Konten von weiteren Militärs auf US-Banken zu sperren.
Samstag, 20. Oktober 2007
Http://BirmaBerichterstattung.blogspot.com neu 44 Foltergefängnisse, 32 Arbeitslager und mindestens 5'000 politische Gefangene
Birma Berichterstattung
- Weitere Auflistungen von Folter-Gefängnissen mit einigen Photos.
Siehe Post vom Vortag oder: Burma Berichterstattung: 43 Foltergefängnisse, 32 Arbeitslager und mindestens 5'000 politische Gefangene
Sie können meine Burma / Birma News auch direkt in Eurem 'RSS' oder 'FeedReader' - Programm aktivieren unter:
http://birmaberichterstattung.blogspot.com/
ich nehme gerne Hilfe und Anregungen in Anspruch. Solltet ihr Verbesserungen oder einfach Fragen oder News haben, so sendet diese mir unter: aseannews@gmx.net
44 Foltergefängnisse. Offizielle Angaben der Junta
Jonas M. Lanter
Neues Gefängnis der 'Tamadaw' (Militärs): In Pyjnmana (Naypyidaw (*) wurde für politische Gefangene eine neue Folterstätte gebaut.
IDP's oder 'Internally Displaced Persons / or Peoples'. Betreffender bezeichnet als Flüchtlinge. Von einigen Stämmen ist bekannt, dass sie auf den Protokollen der UNO für 'Gefährdete und vom Aussterben bedrohten Völker' aufgelistet sind.
Pyjnmana ist eine Stadt, in dessen Bezirk die Hauptstadt gebaut wurde. Diese liegt nahe zur Grenze zum Karen-State. Zur Sicherung der neuen Stadt wurden Hunderdtausende des Karen-Volkes vertrieben, eingesperrt oder umgebracht. Auch werden diese als unbezahlte, eine Mahlzeit pro Tag verspeisende Sklaven gehalten.
Pyjnmana ist eine überschaubare Provinzstadt mit einer langen Tradition. Sie hat einen eigenen, kleinen Flughafen. In der Stadt wird nun gebaut. Gebaut für Reinigunskräfte und einfache Arbeiter.
Die Regierungsmitglieder wohnen im Bezirke Pyinmana. Arbeitsstelle ist Naypyidaw; die "Bleibe der Könige"!
Post Scriptum: Eure Kenntnisse über Burma, neues aber auch Kurioses und uns fremd wirkende Gegebenheiten nehme ich gerne entgegen. Habt Ihr dementsprechende Infos, würde ich dieses gerne in einem umfangreichen Buch über Burma; eine Art 'Lexika' verarbeiten . Halte Euch auf dem Laufenden.
Danke Euer jonas
Freitag, 19. Oktober 2007
43 Foltergefängnisse, 32 Arbeitslager und mindestens 5'000 politische Gefangene
Jonas M. Lanter
Dies sind die von der Junta angegebene, offiziellen Zahlen. Amnesty International geht davon aus, dass die politischen Gefangenen sogar mit 10'000 beziffert werden kann. Nach den Aufständen im September seien noch Tausende dazugekommen.
Einige Gefängnisse sind hier abgebildet. Die vollständige Liste nach Angaben der Militärs ist unten aufgeführt:
Anbei werden alle bekannten Gefängnisse Burmas aufgeführt:
(Quelle: ASSISTANCE ASSOCIATION POLITICAL PRISONERS)
Bhamo prison:
Kachin state [North Burma] 803 miles to Rangoon.
Bassein prison:
Irrawaddy division [Lower Burma] 140 miles to Rangoon.
Buthitaung prison:
Araken state [West Burma] 730 miles to Rangoon.
Henzada prison:
Irrawaddy [Lower Burma] 123 miles to Rangoon.
Insein prison:
Rangoon division [Lower Burma]
Kale prison:
Sagaing division [NW Burma] 680 miles to Rangoon.
Katha prison:
Sagaing division [North Burma] 800 miles to Rangoon.
Kengtung prison:
Southern Shan state [E Burma]. 700 miles to Rangoon.
Hkanti prison:
Sagaing division [Nth Burma] 1200 miles to Rangoon.
Kyaukphu prison:
Araken state [W Burma] 450 miles to Rangoon.
Lashio prison:
Northern Shan state [NE Burma] 607 miles to Rangoon.
Loikaw prison:
Kayah state [E Burma] 551 miles to Rangoon
Magwe prison:
Magwe Division [Central Burma] 331 miles to Rangoon.
Mandalay prison:
Mandalay division [Upper Burma] 432 miles to Rangoon.
Maubin prison:
Irrawaddy division [Lower Burma] 60 miles to Rangoon.
Maikhtila prison:
Mandalay division [Central Burma]. 338 miles to Rangoon.
Mergui prison:
Tenasserim division in southern part of Burma. 545 miles to Rangoon.
Mogok prison:
Mandalay division [N Burma] 546 miles to Rangoon.
Monywa prison:
Sagaing division [Upper Burma] 517 miles to Rangoon.
Moulmein prison:
Mon state {Lower Burma] 187 miles to Rangoon.
Myaungmya prison:
Irrawaddy division [Lower Burma] 170 miles to Rangoon.
Myingyan prison:
Mandalay division [Upper Burma] 396 miles to Rangoon.
Myitkyina prison:
Kachin state [N Burma] 919 miles to Rangoon.
Nyaung U prison:
Mandalay division [Central Burma] 426 miles to Rangoon.
Pa-an prison:
Karen state [Lower Burma] 135 miles to Rangoon.
Pakokku prison:
Magwe division [Central Burma] 440 miles to Rangoon.
Paungde prison:
West of Pegu division [Central Burma] 150 miles to Rangoon.
Pegu prison:
East of Pegu division [Lower Burma] 50 miles to Rangoon.
Prome prison:
West of Pegu division [Central Burma] 179 miles to Rangoon.
Shwebo prison:
Sagaing division [Upper Burma] 503 miles to Rangoon.
Sittwe prison:
Araken state [W Burma] 590 miles to Rangoon.
Tachilek prison:
southern Shan state [E Burma] 795 miles to Rangoon.
Taunggyi prison:
Southern Shan state [Mid Eastern Burma] 454 miles to Rangoon.
Taungoo prison:
East of Pegu division [Lower Burma] 175 miles to Rangoon.
Tavoy prison:
Tenasserim division [S Burma] 395 miles to Rangoon.
Tharawaddy prison:
West of Pegu division [Lower Burma] 78 miles to Rangoon
Thayet prison:
Magwe division [Central Burma] 340 miles to Rangoon.
Kawthaung prison:
Tenasserim division [S Burma] 790 miles to Rangoon.
Pu-ta-o prison:
Kachin state [N Burma] 1150 miles to Rangoon. Currently under construction.
Donnerstag, 18. Oktober 2007
"Die Weltgemeinschaft ist nicht nur dazu da, um Burma zu bestrafen"
so der UNO-Sonder-Beauftragte für Burma, Ibrahim Gampari
Der Sonderbeauftragte Gambari rief China dazu auf, seinen Einfluss auf das Militärregime geltend zu machen. 'Wir betrachten China weiter als Verbündeten', sagte Gambari vor Journalisten. Im November will er in Burma selbst seine Vermittlungsbemühungen fortsetzen. Unterdessen bemühte sich die Burmesische Militärjunta weiter, die Verhaftung von Regimegegnern zu rechtfertigen.
Amnesty International berichtete am Mittwoch von Folterungen und mangelhafter Versorgung in überfüllten Gefängnissen im ganzen Land. Ausserdem komme es weiterhin zu willkürlichen Verhaftungen von Anhängern der Opposition.
Daw Aung San Suu Kyi sowie alle anderen politischen Gefangenen umgehend freizulassen, die Bürger- und Menschenrechte zu respektieren und in einen Dialog mit der Opposition einzutreten.
19. Oktober 2007
"Es gibt keinen Grund unseren Kurs zu ändern"
Jonas M. Lanter
«Es gibt keinen Grund unseren Kurs zu ändern», hiess es in der amtlichen Zeitung «New
Light of Myanmar».
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) zeigte sich über das Schicksal vieler
vermutlich Festgenommener besorgt. Wie Einsatzleiter Peter Krähenbühl sagte, baten
Dutzende besorgte Familien das Rote Kreuz, bei der Suche nach festgenommenen oder
vermissten Verwandten und Bekannten zu helfen.
Krähenbühl zufolge will die Junta ihr 2005 verhängtes Verbot gegen das IKRK, Gefängnisse
zur Prüfung der Haftbedingungen zu besuchen, nicht aufheben. Seinerzeit wurde der Schweizerische IKRK Sondergesandte für Burma, Herr Leon de Riedmatten des Landes verweisen.
Mehrere Mitglieder der oppositionellen Nationalen Liga für Demokratie (NLD) wurden
unterdessen zu langen Haftstrafen verurteilt, wie Verwandte erklärten.
Unter den Verurteilten sei der 85-jährige Saw Kyaw Khine, der an den Protesten nicht teilgenommen habe soll und auch nicht in der Stadt gewesen sei.
Kyaw Khine, der NLD-Chef in der Stadt Taunggok ist, sei zu siebeneinhalb Jahren Haft
verurteilt worden, ebenso wie der ebenfalls aus Taunggok stammende NLD-Funktionär Saw Ko
Min Aung. Die Prozesse haben unter Ausschluss jeglicher Verteidigung und der Öffentlichkeit stattgefunden.
Zwei weitere NLD-Mitglieder sollen zu jeweils viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden
sein. Nach Informationen aus Burma gehen auch die Razzien und die Festnahmen von
Regimekritikern weiter.
(Demokratic Karen Buddhist Army).
Früher kämpfte dieser Junge zusammen mit der KNLA (Karen National Liberation Army); heute sind diese untereinander verfeindet. Die DKBA kämpft heute mit den Generälen unter Than Shwe's SPDC
wurden fast alle zwangsumgesiedelt oder ins nahe Ausland nach Bangladesch oder Malaysia vertrieben. Andere werden zu Zwangsarbeiten missbraucht und viele wurden ermordet
18. Oktober 2007
Mittwoch, 17. Oktober 2007
Warum Internatonale Gemeinschaften und Oppositionen kaum Erfolg haben
Jonas M. Lanter
Ich möchte hier noch auf ein Interview hinweisen. Dieser Artikel erscheint in der Schweiz in zwei Landessprachen: Deutsch und Französisch. Nachzulesen in der 'm' -Zeitung der Medien - Gewerkschaft 'comedia' in ihren neuen Ausgabe.
Untern anderem wird der Frage nachgegangen: Burma, heutige Situation und was die Zukunft bringt. Warum Internationale Gemeinschaften und Oppositionen kaum Erfolge vorweisen können.
Viel Spass beim Lesen. (erscheint Freitag den 19. Oktober 2007, Ausgabe Nr. 10 in Deutsch; Französisch in welscher Ausgabe)
Dienstag, 16. Oktober 2007
Burma muss in den Medien präsent bleiben
Weiterhin Druck auf die Junta ausüben
16. Oktober 2007
Montag, 15. Oktober 2007
'Des Teufels General' und der nackte Wahnsinn
Die Generäle um Than Shwe denken nicht daran die Türe zu Gesprächen mit der Opposition nur spaltweise zu öffnen. Sie wohnen in ungeheuerlichem Luxus und schwelgen in vermeintlich anderen Sphären. Unverhohlen füllen sich ihre Taschen mit Geld, Gold und Edelsteinen. Sollten die blutrünstigen Tyrannen eines Tages gestürzt werden, setzen sie sich ins benachbarte Laos oder nach China ab.
Die Opposition und deren über 130 unterschiedlich ethnischen Völker haben einen langwierigen Prozess der Aussöhnung vor sich. In etlichen Teilen Burmas herrscht Bürgerkrieg. Das Regime hat nur geringen Einfluss und Macht in diesen entlegenen Tälern und Stammesgebieten.
15. Oktober 2007, 21.10 Uhr
Samstag, 13. Oktober 2007
Aufruf zum Boykott der Olympischen Spiele in China
Wir fordern eine faire Politik Chinas gegenüber Burma und deren Bevölkerung
Jonas M. Lanter
China soll deren Einfluss so geltend machen, dass auch die verschiedensten ethnischen Gruppierungen in Frieden miteinander leben können. Auch muss China und Indien den Sieg der offiziell-gewählten NLD von Saw Aung San Suu Kyi anerkennen und die mit 'eiserner Faust' herrschenden Militärs zu einer Einigung 'bewegen'.
Junger DKBA-Soldat (Democratic Buddhist Army)
Jungendlicher Karen-Soldat mit M16 Schnellfeuergewehr
Wegen Bürgerkrieg vorübergehend geschlossen! Grenzübergang Mae Sod(t) Thailand Burma 'Friendship-Bridge'
Zürich, Samstag den 13. Oktober 2007
Hinweis auf Peking-Boycott-Aktion
http://l-total.com/?download=free-burma.pdf
von Nils Sauter
Freitag, 12. Oktober 2007
Die Generäle nehmen Rache. Militärjunta setzt Terrorherrschaft fort: "Er starb als Folge der Folter"
Jede Nacht werden Tote aus Gefängnissen abtransportiert. Oppositionspolitiker unter den Opfern. 71 Leichen wurden am 26. September von der Junta ins Ranguner Yewywey - Krematorium 'verfrachtet'.
Jonas M. Lanter
Die junte Burmesin ist jetzt Lehrerin in Rangun und hat die Scherben ihres Lebens irgendwie wieder zusammengesetzt. In der Hoffnung, dass sich irgendwann die Situation ändern wird. Ihr hat sich die Horrorzeit im Insein-Gefängnis unwiderruflich ins Gedächtnis gebrannt. 'Sechs Jahre, fünf Monate und fünf Tage hat ihr Martyrium gedauert - zwischen 1992 bis 1998 sagt sie. Darüber reden will sie aber nicht. 'Da drinnen im Insein ist viel passiert, jeden Tag'; sagt sie monoton und leise.
Keiner, der je lebend aus dem Foltergefängnissen der Militärjunta herausgekommen ist, zweifelt daran, dass die Handlanger des Regimes mit Blut an den Händen jetzt wieder am Werke sind. Die AAPP ist eine Menschenrechtsgruppe im benachbarten Thailand und kümmert sich um politische Gefangene und deren Familien. Den neusten Fall hat diese soeben dokumentiert und veröffentlicht: Saw Ko Win Shwe (42-jährig) und Mitglied der Oppositionspartei NLD sei in Polizeigewahrsam in Mandalay umgekommen. Die Leiche sei soforf verbrannt worden. 'Er starb als Folge der Folter'.
Das Militär ist für seine Brutalität berüchtigt und setzt auf psychologische Kriegsführung.'Wir kennen die Täter!', schrillte es letzte Woche aus Lautsprecherwagen, die durch die Strassen fuhren und die Menschen davor warnten, Nachbarn, Eltern oder sogar Kinder zu verstecken, welche an den Protesten teilnahmen. Die Generäle nehmen Rache.
Fürchterliche Rache, wie Bilder und Berichte zeigen, die trotz aller Einschüchterungsversuche doch nach draussen gelangen. Auf einem Photo ist die Leiche eines Mönches zu sehen, die fast nackt im Rangun-Fluss treibt. Nachbarn des Yewwey - Krematoriums sehen am 26. September, wie Behörden in dieser Nacht 71 Leichen bringen. Dass aus dem berüchtigten Insein - Prison in Rangun täglich drei, vier Tote getragen werden, dringt auch nach draussen. 'Business as usual' denkt sich die Junta! AAPP hat das Schicksal unzählig politischer Gefangener in Burma dokumentiert. Unerträgliche Schmerzen, Folter bis zum Tode, Vergewaltigung, Zwangsarbeit, Schlaf- und Essensentzug, Demütigungen und SIPPENHAFT von meist betrunkenen oder Speed-abhängigen, kriminellen Handlangern der Junta bedienen sich der Grausamkeiten. Dies berichten Überlebende.
Neben der Folterkammer werden regelmässig auch Schweine geschlagen, um die Schreie der Gemarterten zu übertönen. 32 Arbeitslager gibt es laut deren Angaben, 43 Foltergefängnisse und 5000 politische Gefangene, vielleicht aber auch mehr. Bei den jüngsten Razzien sollen tausende dazugekommen sein.
In der Regime-Zeitung 'New Light of Myanmar' erklären sie den Aufstand von Mönchen und Zivilisten für beendet und kehren unbekümmert zur 'normalen Ordnung' im Lande zurück.
11. Oktober 2007
Donnerstag, 11. Oktober 2007
Militärjunta kritisiert ausländische Medien
Jonas M. Lanter
Das Informationsministerium in der neuen Hauptstadt Naypyidaw (Pyinmana) liess in einer Veröffentlichung in der staatstreuen Zeitung 'New Light of Myanmar' behaupten, dass Regimekritiker sich als 'Handlanger ausländischer Staaten, die ein Stück ihrer ausländischen Herren aufführen'. Dies soll heissen, dass hinter den Demonstrationen 'grosse Mächte' und Radiosender wie BBC London und 'Voice of America' dahinterstecken. Weiter heisst es: 'Dass sich im Chin-State (im Norden des Landes zu China) mindestens 30'000 Leute versammelten, um die neu-geplante Verfassung des Landes zu unterstützen'.
11. Oktober 2007
Mittwoch, 10. Oktober 2007
Herzlichsten Dank an alle Leser! Burma darf nicht vergessen werden
Jonas M. Lanter
Ungefähr dritte Woche November bis Ende Dezember tägliche 'LIVE NEWS' aus dem Krisengebiet Burma / Thailand. Ich werde noch detaillierte Angaben machen und dies in diesem Blog veröffentlichen.
U.a. unterwegs mit den Karen-Freiheitskämpfern, der Karen Natinal League Army oder der ABSDF ('All Burma Students Democratic Front').
Herzlichsten Dank an die interessierten Leser
Danke für Eure Kommentare, Gruss jonas
Dies ist das wahre Burma
Jonas M. Lanter
'So etwas habe ich in meinem Leben noch nie gesehen'
Laut Augenzeugenberichten werden anscheinend Verletzte bei lebendigem Leibe 'kremiert'. Diese Praktiken wurden gemäss früherer Berichte bereits im Jahre 1988 durchgeführt. Die Militärs hätten nicht davor zurückgeschreckt, auch gegen Kinder so grausam zu verfahren. Dies wäre ein gezielter Genozid. Sollte jemand dieselben Infos aus vertraulich-geltenden Quellen erhalten haben, so bitte ich Euch um Mitteilung; danke.
(Shan - Gebiet, Norden Burmas / Thailand)
Nebenbei: Ab ungefähr Mitte November bis Ende Dezember versuche ich tägliche 'Live - Berichte' (jeweilge Aufschaltungen hängen auch von Übertragunsmöglichkeiten in den Burmesischen Tälern ab). In einigen ist dies möglich, da wegen der Kämpfe in den von
Bürgerkrieg betroffenen Gebieten der ethnischen Vielfältigkeit in Burma spezielle Richtfunknetze der Junta bestehen. Gruss Jonas