Bei den birmanischen Karens schweigen die Waffen am UN-Weltfriedenstag
Die Karen National Union (KNU) bestätigte heute, einen einseitigen Waffenstillstand am 21. September, dem 'Internationalen UN-Weltfriedenstag' einzuhalten. Wie ihr Sprecher David Takapaw auf Anfrage bestätigte, würde man sich das Recht nehmen, sich zu verteidigen, wenn sie an diesem Tage von den Juntatruppen angegriffen würden.
"Die KNU möchte beweisen, dass seine Mitglieder den Frieden wollen"; sagte David Takapaw, der stellvertretende Vorsitzende und Sprecher der politischen Organisation Er spricht vom längsten Aufstand der Welt, der seit dem 31. Januar 1949 anhält.
David Takapaw erklärt weiter: "Wir respektieren und sind gewillt, den vom United Nations Security Council und dem UN-Generalsekretär in einem von der G8 im Juni vorgeschlagenen Statement die Dialogbereitschaft um die politische Lösung mit friedlichen Mitteln in Burma voranzutreiben. Über 10'000 Soldaten der Karens wurden bei den Übergriffen durch die Junta seit 1949 getötet. Dies ohne die vielen ermordeten Zivilisten des Karen-Staates. Die letzten Scharmützel um ihre Gebiete zu halten fanden diesen Montag mit den Juntatruppen der SPDC ab". SPDC oder auch 'Staatsrat für Frieden und Entwicklung' nennt sich die burmesische Junta.
Menschenrechtsgruppen rund um den Globus befürworten die Ankündigung zum Waffenstillstand: "Wir begrüssen den Entscheid der KNU aufs Wärmste, dass die KNU mit der Einhaltung des Internationalen Weltfriedenstag zeigt, dass der Wunsch für ein friedliches Zusammenleben unter den Karens vorhanden ist" so Ostasiens Teamleiter Benedikt Rogers.
"Militärregimes haben brutale Offensiven gegen die Zivilisten im Karen-Staate geführt, und die grausamen Feldzüge gegen die ethnische Volksgruppe hat sich in den vergangenen 15 Jahren unter der aktuellen Junta verschärft.
Zivilisten werden aus kürzester Entfernung erschossen, gefoltert, vergewaltigt, als Zwangsarbeiter oder als menschliche Minenräumer missbraucht. Seit 1996 sind mehr als 3.500 Dörfer im östlichen Burma dem Erdboden gleichgemacht worden", sagte er.
"Es liegt nun am Regime zu reagieren, indem ein Ende seiner Feldzüge von Brutalität beendet wird und ein permanenter, flächendeckender Waffenstillstand auch von der Junta eingehalten wird. Der Rückzug der Truppen aus den ethnischen Gebieten sollen sinnvoll in einem dreiseitigen Dialog helfen, mit den Vertretern der ethnischen Minderheiten und der Demokratie-Bewegung auf eine friedliche, föderale Demokratie in Burma zu bauen, welche die Menschenrechte respektieren", sagte Rogers.
"Die Burma Campaign UK begrüsst die Ankündigung der Karen National Union, sich an eine eintägige Waffenruhe zu halten. Die Vereinten Nationen sollten sofort auch die burmesische Diktatur und andere bewaffnete Gruppen aufrufen, an diesem eintägigen Waffenstillstand teilzunehmen", so deren Sprecher.
"Es ist die birmanische Diktatur; er ist der Aggressor und macht gezielt Angriffe auf Zivilisten. Dies unter Verletzung der Genfer Konventionen und der Römer-Statuten. Dies ist eine Gelegenheit, um Druck auf die Diktatur auszuüben, ihre Angriffe einzustellen. Der Ball liegt nun in den Händen der Generäle", so Farmaner.
Die UN-Vollversammlung hatte im Jahr 2001 einstimmig den 21. September als Internationalen Tag des Friedens erkoren.
16th Sept. 2010