Freitag, 29. Mai 2009

John Yettaw’s zweiter Besuch bei Daw Aung San Suu Kyi

Urteil gegen Daw Aung Suu Kyi schon nächste Woche

Schuldspruch wahrscheinlich

jonas m lanter

Der Prozess gegen die birmanische Oppositionsführerin Daw Aung San Suu Kyi neigt sich seinem Ende zu. Das Schlussplädoyer ist bereits für Montag angesetzt. Ein Schuldspruch ist wahrscheinlich. Unterdessen wächst die weltweite Solidarität mit der Friedensnobelpreisträgerin

Ein Schuldspruch der Friedensikone sei sehr wahrscheinlich. „Das Militärregime will Suu Kyi unbedingt mindestens bis zu den für 2010 geplanten Wahlen aus dem Weg haben“, so der Informant, der aus Sicherheitsgründen nicht namentlich genannt werden wollte.

Die birmanische Militärjunta betonte dagegen im Zentralorgan der Regierung „The New Light of Myanmar“, das Verfahren gegen Suu Kyi habe keine „politischen Auswirkungen“. Die Wahlen 2010 würden wie geplant als ein weiterer Schritt in der „Roadmap zur Demokratie“ stattfinden.

Unklar bleibt, wie die Richter die überraschende Aussage des US-Amerikaners John Yettaw werten, er sei schon bei seinem ersten Besuch bei Suu Kyi im November von Sicherheitskräften gesehen wurde und dass er mit den Soldaten auch gesprochen habe. Yettaw war im November und dann wieder Anfang Mai durch den Inya-See in Rangun zum Haus Suu Kyis geschwommen. John Yettaws Besuch im Mai nahmen die Behörden zum Vorwand, Suu Kyi wegen angeblichen Bruchs der Bedingungen ihres Hausarrests kurz vor Ablauf der Strafe am 27. Mai zu verhaften und anzuklagen. Die Tochter des birmanischen Unabhängigkeitshelden General Aung San steht seit dem Wahlsieg der Demokratiebewegung 1990 fast ununterbrochen unter Arrest.


Internetkampagne

Eine weltweite Allianz von Unterstützern Suu Kyis und der Demokratiebewegung in Burma startete unterdessen am Donnerstag eine Internetkampagne zum 64. Geburtstag der Politikerin. Prominente wie der britische Premierminister Gordon Brown und Hollywoodstar George Clooney gratulieren zu ihrem Geburtstag am 19. Juni und drücken ihrer Hoffnung auf ein baldiges Ende der seit 1962 dauernden Militärherrschaft aus.

Osttimors Staatspräsident Jose Ramos Horta schrieb: „Wie alle anderen korrupten Reiche und Regime wird auch dieses der Generäle in Burma dem unbeugsamen Wunsch des Volkes nach Freiheit Platz machen müssen. Wie Nelson Mandela und andere wird auch Daw Aung Suu Kyi frei sein.“

29th may 2009