Montag, 4. August 2008

Burma: Abzockerei im grossen Stil

Das 'World Food Programme' der UN, verschiedene Länder und Hilfsorganisationen wissen, dass von den Militärs in Burma abgezockt wird. Vorab NGO's haben damit zu kämpfen. Dennoch wird den Generälen indirekt weiterhin Devisen geschoben


jonas m lanter

Obwohl man schon lange weiss, dass der burmesischen Junta nicht zu trauen ist, und im Wissen, dass Gelder nicht den Bedürftigen im Irrawaddy Delta zu Gute kommen, werden weiterhin nebst Nahrungsmittel grosse Mengen an Devisen nach Burma 'verschoben'.

Dies zum einen, dass im Westen der Eindruck entsteht, die verschiedenen Organisationen helfen vor Ort. Leider aber ist es so, dass viele Organisationen zum offiziellen Wechselkurs 1 US$ = 7 Kyats tauschen. Auf dem Schwarzmarkt erhält man dagegen das 50-fache, also für 1 US$ 350 Kyats!

Somit verdient die Junta an der offiziellen Politik verschiedenster Hilfsorganisationen und Ländern den grössten Teil mit, ohne irgendwelchen Finger zu krümmen. Nein, sie befehligen gar, wer helfen bzw. spenden darf und wer nicht!

Laut Aussagen und Analysen lassen sich viele Hilfsorganisationen von den Generälen indirekt Bestechungsgelder abnehmen, damit diese auch ihre Spendengelder einsetzen bzw 'abgeben' dürfen. Obwohl bekannt ist, dass die gespendeten Gelder ebenfalls wieder in den Taschen der Generäle verschwinden. Denn für einen Aussenstehenden sieht es nach wirklicher Hilfe aus.

Es wäre viel wichtiger, die Hilfe zum Beispiel der 'Mao Tao Clinic' ins nahe thailändische Mae Sot zu spenden. Denn ihre Gründerin, Dr. Cynthia Maung, hilft den Burmesen wo sie kann und die Gelder werden richtig eingesetzt.

Verschiedenste Organisationen, wie auch die UN, wissen um diese Zwiespaltigkeit!

Es nützt nichts, wenn man Gelder an eines der korruptesten Länder vergibt. Denn dies kann kein Hilfsmittel sein, wie es die Situation nach drei Monaten aber auch die Vergangenheit unter den Militärs in Burma zeigt! Mitgebrachte Nahrungsmittel, Kleider und sonstige Geräte scheinen viel dringender nötig zu sein.

Auch klopfen immer wieder sogenannte Mönche, welche aus Burma kommen, in den westlichen Ländern an und geben sich als Flüchtlinge aus. Anscheinend wollen sie nur eines; ihren 'Brüdern' und 'Schwestern' zu Hause helfen.

Nur sollten sich viele Organisationen auch vergewissern, warum überhaupt ein Mönch Burma verlassen kann, hier Geld eintreibt und wieder zurück in sein Land geht. Jeder Kenner Burmas weiss, dass ein Mönch, welcher geflohen ist, nie mehr nach Burma zurückkehren kann und darf. Dies wäre sein sicheres Ticket ins Zuchthaus oder Arbeitslager.

Sind wir so blind geworden und glauben einfach alles, was man uns auftischt? Ich bin auch dafür, dass man den Menschen in Burma hilft. Aber eben zu aufrichtigen Konditionen und nicht zu Versprechen irgendwelcher paranoiden Generäle, welche wissentlich nicht eingehalten werden.

Die Frage ist berechtigt.

Viele Hilfsorganisationen gehen solche Deals ein, denn auch diese sind 'National Global Player' mit Umsätzen, die in die Milliarden gehen!

4. August 2008