Flammenhölle am Türlersee - Gasflaschen schlugen wie Bomben ein
Schwerverletzter durch Schrapnell der explodierenden Gasflaschen -
glücklicherweise hat er überlebt. Sein Bein musste nicht abgenommen werden
glücklicherweise hat er überlebt. Sein Bein musste nicht abgenommen werden
.... in kurzen Abständen flog eine nach der anderen Gasflasche in die Luft...
All pictures Copyright by Sven Jakal, Handykamera
jonas m lanter
Wir kamen um 15.00 Uhr am Türlersee an. Etwa um 15.15 Uhr sahen wir das erste Feuer, einige Minuten später erfolgte die erste Explosion. Dann sahen wir das Inferno. Wir telefonierten exakt 15.33 Uhr der Telephon-Nummer 117 (was im Nachhinein ein Fehler war, denn man hätte in einem solchen Fall sofort die Feuerwehr anvisieren müssen). Sofort rannten wir los, um Menschen aus dem Gefahrenbereich zu bringen. Ein Mann lag bereits schwer verletzt am Boden; ein Schrapnell hatte ihn getroffen. Wir fanden daraufhin zwei Frauen, welche Richtung der Flammen getorkelt kamen. Wir fingen sofort mit erster Hilfe an. Auch trafen wir noch ein paar sehr mutige türkische Mitmenschen, welche halfen, weitere Gasflaschen in Sicherheit zu bringen.
Dennoch, wie ihr auf einem Bilde ersehen könnt, erfolgte in kurzen Abständen weitere Explosionen und Schrapnelle zischten neben uns rauchend in die Wiese und an dem Kopf meines Kollegen vorbei. Danach schlugen uns in kurzen Abständen immer wieder Detonationen und Schrapnelle entgegen, danach spürten wir die Druckwellen. Wir warfen uns sofort in Deckung hinter Bäumen und Autos.
Sobald alle Menschen im östlichen Teil des Campinglatzes laut Augenschein in Sicherheit waren, kam dann nach kurzer Zeit der Helikopter der Rega. Mit einem Kantonspolizisten wiesen wir den Heli zur Landung ein.
Wir halfen weiter, denn die meisten Sicherheitskräfte kamen erst eine Stunde nach der ersten Explosion.
Als dann die Profis vor Ort waren, wurden wir im östlichen Teil in ein Verletzten-Zelt verbracht; mit einem roten Panel um den Hals mit einer Nummer drauf ZH91...
Der leitende Notfallarzt wollte unbedingt sicher gehen, dass wir keine Rauchvergiftung davontrugen und daher wurde Namen etc. notiert.
Die Feuerwehr bedankte sich für die dargebotene Hilfe und wir schlichen uns weg von den vielen Fernsehkameras und Journalisten, welche oben an der Strasse zugegen waren.
Was diese nicht sahen, war das Bild der Zerstörung. Schrapnelle wurden quer durch einen Laster hindurch geschlagen, Autos verbrannten bzw. explodierten. Der Wohnwagenpark sieht im östlichen Teil total zerstört aus. Wir wurden dann dankershalber von einem Krankenwagen mitgenommen, um zu unserem abgelegenen Auto zu gelangen. Als wir dann um 19.30Uhr zurückfuhren, sahen wir, dass sämtliche Strassen von Uitikon-Waldegg Richtung Türlersee gesperrt waren und viele Rettungsautos und Feuerwehren standen.
Fotos auf Anfrage
Türlersee - Schweiz, live vom Inferno, 25th May 2009
2 Kommentare:
Lieber Jonas,
bist Du bei dieser Explosion unverletzt geblieben? Weißt Du schon Näheres über die Ursache dieser Gasflaschen-Explosion?
Wie weit von Türlersee entfernt wohnst Du?
Ich finde es wichtig, dass Du in Deinem Burma-Blog auch über diese Katastrophe in Deiner Heimat berichtest.
Lieben Gruß aus Solingen
und pass gut auf Dich auf
Gerhard
Lieber Gerhard. Danke für Deine Nachfrage. Ja, es geht mir gut. Ein wenig Lungenschmerzen; aber die spüre ich erst seit Dienstag. Am Montag wurde ich noch von einem Arzt vor Ort befragt. Da hatte ich noch keine...Aber eben, anscheinend kommen diese erst später. Wird schon wieder! Hauptsache keine menschlichen Verluste. Gruss & Dank jonas
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