Mittwoch, 25. Februar 2009

Burma: 24 politische unter den 6313 freigelassenen Inhaftierten. Sechs davon von der NLD

Gerade mal 24 Politische unter den 6313 freigelassenen Gefangenen. Sechs von der verbotenen Partei der Nationalen Liga für Demokratie; NLD!


Hunderte von Flüchtlinge überqueren täglich den Moi-river Grenzfluss -
morgens


Den ganzen Tag ist ein Kommen und Gehen -
abends



Moulmein liegt momentan unter schwerem Artilleriebeschuss der KNLA/KNU PC und
der Junta (SPDC)



Auch zum 'Black-market' in Mae Sot(d) wird allerlei mitgenommen


Hunderte warten am Grenzübergang zu Thailand auf der "Friendship-bridge"


Gefangene im Arakhan-State



Kinder beim Abfallsortieren auf der Müllhalde bei Mae Sot(d); Grenze Thai / Burma


Kindersoldat in Burma


Überlebende Rohingya in Malaysia; diese wurden von Thai-Militärs aufs offene Meer geschleppt


Geflohene & gefolterte Burmesen haben Angst, nach Burma zurückgeschickt zu werden

jonas m lanter

Unter den 6313 feigelassenen Gefangenen sind nur gerade 24 (in Anführungszeichen) politische dabei. Davon sind erwiesenermassen sechs von der verbotenen Nationalen Liga für Demokratie; NLD.

Unter den Freigelassenen befinden sich neun buddhistische Mönche und eine Nonne. Diese waren öffentlicher Meinung keine politische Inhaftierte, sondern willkürlich festgenommene Männer und Frauen.

Einer der politischen Gefangenen, welcher freigelassen wurde, ist der seit 1990 inhaftierte Dr. Zaw Myint Maung von der Nationalen Liga für Demokratie. Er hat stark unter seiner Isolationshaft und Folter gelitten.
Zaw Naing Htwe, ein anderer in einem Arbeitslager inhaftiert gewesener, wurde zu sechs Jahren verurteilt, denn er hatte einen Brief von seinem älteren Bruder erhalten. Dieser war einer der Anführer der Studentenrevolte von 1988 und ist immer noch inhaftiert!


Es sind aber weiterhin mehr als 2'100 politische Gefangene in Burma unter schwersten Bedingungen inhaftiert. Dies heisst, sie sind in Isolationshaft, in Käfigen eingesperrt und/oder werden gefoltert. Weder erhalten sie medizinische Hilfe noch Nahrungsmittel. Diese müssen von Bekannten oder Verwandten mitgebracht werden. Ein kleines Anbaufeld für Gemüse und Früchte ist die einzige Lebensmittelquelle, die innerhalb der Zuchtstätten und Arbeitslager erlaubt sind. Von diesen muss die Hälfte an die dortigen Gefängniswärter abgegeben werden.

25. Februar 2009

Mittwoch, 18. Februar 2009

Burmas Opposition ruft UN zum Handeln auf

Dringende Eilmeldung am Schluss des Beitrages

Dr. Sein Win, der nahe Verwandte von Daw Aung San Suu Kyi und des Nationalhelden Aung San (2.v.l.); Jimmy Carter, Friedensnobelpreisträger und ehem. US-Präsident (in der Mitte). Daneben
der verstorbene Leader aller grossen Volksethnien und PM der Karens, Saw Ba Thin Sein. Dieser war ein Garant für Frieden innerhalb der Karens, welche sich nach dessen Tode gegenseitig anfingen zu bekriegen.
Er hatte die Karens untereinander vereint. Heute kämpfen die buddhistischen Karens der 'Demokratic Karen Buddhist Army' gegen die christlichen Karens.
Innerhalb der christlichen Karens hat sich wiederum eine weitere Absplittung nach dem Tode des strengen Chefes des militärischen Flügels, General Bo Mya, gebildet.
Die KNU/KNLA handelt nicht mit Drogen, wollen aber die reichen Ressourcen (Anmerkung: U.a. an radioaktivem Kadmium, welches hier natürlich vorkommt)
unter ihre Kontrolle bringen

Dringende Eilmeldung am Schluss des Beitrages

jonas m lanter


Burmas Opposition der Nationalen Liga für Demokratie und die im Ausland stehende Exilregierung der ‚National Coalition Government of the Union of Burma’ (NCGUB) ruft die Vereinten Nationen zum Handeln auf.
Angesichts vielfacher Verletzungen der Menschenrechte im drittkorruptesten Land dieser Welt (laut UN-Bericht) ruft sie die Menschenrechtsmissionen auf, gemäss ihrem Protokoll nun endlich Taten folgen zu lassen.

Der UN-Ermittler Tomas Ojea Quintana ist am Samstagabend in Burma eingetroffen. Herr Quintana soll die Entwicklung der Menschenrechtslage seit seinem ersten Besuch vom vergangenen Sommer bewerten. Der UN-Beauftragte hätte auch um ein Treffen mit politischen Gefangenen gebeten, erklärten die Vereinten Nationen mit Blick auf die seit 1989 meist unter Hausarrest stehende Oppositionsführerin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu
Kyi. Letzten Sommer wurde Tomas Quintana ein Treffen mit Aung San Suu Kyi verwehrt.

Erst vor zwei Wochen hielt sich der UN-Sondergesandte Ibrahim Gambari in Burma auf, um auf eine politische Aussöhnung hinzuwirken. Seitdem gab es keine Anzeichen einer Entspannung.
Auch nach seinem siebten Besuch gibt es keinerlei Fortschritte. Generalissimus Than Shwe (Anmerkung: muss als königliche Hoheit angesprochen werden) boykottierte das Treffen zum achten Male innerhalb 18 Monaten!

Die ‚Nationale Koalition of the Union of Burma’; dessen Premier Dr. Sein Win ist, rief die UN wiederholt um Hilfe auf.
Dr. Sein Win’s Vater ist der ältere Bruder des burmesischen Staatshelden General Aung San, welcher 1947 ermordet wurde. Seine Tochter wiederum ist die burmesische Ikone Aung San Suu Kyi.

„ Was keiner wagt, das sollt ihr wagen.

Was keiner sagt, das sagt heraus.
Was keiner denkt, das wagt zu denken.
Was keiner anfängt, das führet aus. „

Johann Wolfgang von Goethe


Siehe ausführliche 14 Seiten-Biographie über Daw Aung San Suu Kyi und
Fotografien der letzten Burma-Reise unter:
http://birmaberichterstattung.blogspot.com/2008/10/burma-biografie-einer-ikone.html

Eilmeldung
__________

Kurz vor dem Besuch des UN-Menschenrechtsexperten haben Angehörige der ethnischen Volksgruppe der baptistischen Karens (gemeint ist die KNU; die Karen National Union bzw. deren militärischer Arm, die Karen National Liberations Army), die Grenzstadt Myawaddy im Kayin-State mit schwerem Geschütz beschossen. Diese liegt über der Friendship-bridge in Mae Sot auf burmesischem Gebiet.
Laut Angaben seien aber 'keine Menschen zu Schaden gekommen'. Dies meldete die Staatszeitung "The New Light of Myanmar". Diese Meldung muss mit äusserster Skeptik betrachtet werden.

Die Geschosse seien einige Kilometer südlich der Stadt eingeschlagen. In dem Bundesstaat leben viele Angehörige der Karen. Die Rebellen der KNU kämpfen bereits seit sechs Jahrzehnten gegen die Regierung der Tatmadaw. So wird ironischerweise die 'State Peace and Development Council' genannt. Diese 450'000 Mann umfassende Junta-Armee werden schwerste Verletzungen jeglicher Menschenrechte vorgeworfen. Insbesondere gilt Vergewaltigung als legitimes Mittel der Vernichtung vieler ethnischer Volksgruppen wie auch der Karens, den Karennis (rote Karens), den Mon, Shan, Rohingya und so weiter.

Anmerkung: Ich werde Mitte März ein weiteres Male nach Burma reisen. Da momentan schwere Auseinandersetzungen zwischen der Junta und der Karen National Lib. Army im Gange sind, versuche ich direkte Kriegsberichterstattung vom Schauplatz der Kampfhandlungen mit dazugehörigen Photos aufzuschalten.

Anregungen und Fragen können an diese Seite oder an
aseannews@gmx.net
direkt gerichtet werden.

Bei Fragen professioneller Medien bitte persönliche Mail oder Abmachung per Telephon (Bitte mit Treffpunktangabe oder Mail; denn in Ländern wie Burma können Telefonanrufe schwerwiegende Folgen haben).


Anbei sollte jeder Leser wissen, dass jegliche Gespräche und Mails auch hier bei uns vom 'DAP' aufgezeichnet werden und 15 Jahre lang eingelagert werden.

( dieser Kurzbeitrag musste aus gewissen Gründen entfernt werden )

Leuk wurde bekannt durch die abgefangenen Satellitenkommunikationen der Geheimdienste (siehe vom Blick veröffentlichte Meldungen über Gefangenenlager der Amerikaner. Vermutlich in Polen / Rumänien, welche ich hier weder bestätigen noch dementieren kann bzw. will) und deren Super-Rechnern von 'Echelon, Satos1, Satos2, Satos3 oder Onyx'.

Zürich, den 17. Februar 2009

Donnerstag, 12. Februar 2009

Mizzima News erhält den Friedensnobelpreis des World Press Freedom Komitees

Burmas Oppositionswebseite Mizzima News aus Neu Delhi erhält den Friedensnobelpreis des World Press Freedom Komitees

jonas m lanter

Fotos, Berichte und Filme aus Burma laufen in Neu Delhi zusammen und gehen von hier rund um die Welt: Mizzima News wurde im indischen Exil von oppositionellen BurmesInnen aufgebaut.

Gegründet wurde Mizzima News von vier Journalisten.
Viele westliche Medien greifen auf Fotos und Berichte dieser Agentur zurück. Diese berichten seit Jahren über aktuelle Geschehnisse innerhalb Burmas.
'Vikas Puri', ein Stadtteil, der ganz im Westen von Neu Dehli und weitab des touristischen Zentrums von Old-Delhi liegt, sind die kargen Räume der Redaktion.
Saw Mung Pi ruft an seinem Computer die E-Mails ab. Auf dem Bildschirm erscheinen Meldungen, die von Zeitungen und Fernsehsendern auf der ganzen Welt dringend gebraucht werden.
Das Interesse an Burma ist nach den gescheiterten und brutal niedergeschlagenen Protesten im Jahre 2007 geschwunden.
Dennoch sind die Berichte von Menschen aus Burma äusserst wichtig. Mung Pi, der stellvertretende Chefredakteur von Mizzima News, erzählt: "Es ist offensichtlich, dass der 'Staatsrat für Frieden und Entwicklung', die SPDC, wie sich das burmesische Militär nennt, jeden festhalten, der eine Kamera oder ein Handy offen herumträgt. Computer dürfen nur von privilegierten, juntatreuen Anhängern mit einer speziellen Erlaubnis der Junta genutzt werden. Jeder Passant kann Opfer von Durchsuchungen werden. In Rangun selbst hat es jetzt mehr Sicherheitsbeamte als je zuvor."

Neben Bangkok ist Neu Delhi das zweite Zentrum, an dem viele Meldungen aus Burma zusammenlaufen. Seit Beginn des Aufstands der Mönche ist die Agentur eine der wichtigen Quellen für Journalisten.
Dies erwähnte ihr Chef Saw Soe Mynt gegenüber der Deutschen Tagesschau. "Trotz der Informationsblockade
des Militärs und obwohl teilweise die Unterwasserkabel gekappt wurden, bekommen wir immer noch Nachrichten. Neue Technologien wie Satellitentelefone, GPS und Computer machen dies möglich. Ausserdem haben die BurmesInnen den Drang, Informationen aus dem Land zu schmuggeln - egal wie!"

Mynts Kollege Saw Mung Pi führt durch die Redaktion. Seit einigen Tagen kommen deutlich weniger Informationen rein. Denn die mit eiserner Hand regierenden Militärs
um Than Shwe haben einen Internetprovider vom Netz genommen.
"Dass trotzdem noch Berichte und Photos die Redaktion erreichen, ist sehr wichtig für uns", so Saw Mung Pi. "Aber wir fragen nicht nach, woher sie stammen. Ich fürchte, wir würden sonst den
Kommunikationskanal verlieren, den unsere Informanten nutzen."
Die Hauptaufgabe der 18 Redakteure liegt darin, Informationen zu überprüfen, bevor sie auf der Internetseite veröffentlicht werden. Entweder stimmen Berichte überein oder Saw Mung Pi und seine Kollegen greifen zum Telefon und versuchen die Bewohner der betroffenen Städte per Zufallsprinzip zu erreichen. Viel Geld bringt dies aber nicht ein.
Finanziell wird die Agentur von Journalistenverbänden, privaten Spendern (meist Exil-BurmesInnen) und NGO’s
unterstützt.

Hier im Stadtteil ‚Vikas Puri’ leben ungefähr 1800 Exil-BurmesInnen. Sie sind geflohen oder haben in Indien studiert und konnten nicht nach Burma zurückkehren. Indiens politische Position ist aber sehr widersprüchlich (siehe letzten Beitrag vom 6. Februar '09).

Auf der einen Seite gewährt das Land Flüchtlingen nur zum Teil Asyl. Die moslemischen Rohingyas werden meistens zurück geschickt. Wohlweislich, dass sie mit schweren Repressionen oder sogar dem Tode bestraft werden.
Indien ist neben China und Russland der drittgrösste Handelspartner der burmesischen Generäle.

Deshalb ist eine schnelle Lösung nicht in Sicht. Denn es gibt keine Hinweise auf einen erneuten Aufstand des Volkes. Aber der Protest wird weiter gehen.

Die Mitarbeiter der Nachrichten-Agentur suchen deshalb möglichst viele Informanten im Land.

Mit den Verwandten konnten die Mitarbeiter der Mizzima News schon lange
nicht mehr telefoniert, um sie nicht zu gefährden. Denn die Junta hat wiederholt Eltern, Geschwister oder Verwandten von Mönchen oder Studenten verhaftet, die sich im Lande verstecken oder ins benachbarte Thailand flohen. Gegründet wurde Mizzima News am 8. August 1998. Also genau zehn Jahre nach der Niederschlagung der Studentenproteste, welche Tausenden von Menschen das Leben kostete.

Des weiteren wurde vom World Press Freedom Kommitee der letzten Dezember in Sri Lanka ermordete Journalist Lasantha Wickrematunga geehrt. Er wurde durch
die Internationale Federation of Journalists (IFJ) vorgeschlagen.

12. Februar 2009

Freitag, 6. Februar 2009

Burma bleibt fest im Würgegriff der Militärs


Eineinhalb Jahre nach dem Aufstand der Mönche ist die Opposition innerhalb Burmas zerschlagen

siehe Bericht 28. Oktober 2008: "Rohingya; ein Volk, dass es nicht geben darf"
"Thai Militärs warfen Hunderte von ihnen in das Meer", wie ein UN-Sprecher am Freitag bestätigte

Generalissimus Than Shwe oberste Priorität ist seine Machterhaltung

UN-Sondergesandter Ibrahim Gambaris siebter erfolgsloser Versuch zu einem Dialog


jonas m lanter

Der UN-Sonderbeauftragte Ibrahim Gambari wurde von der burmesischen Militärjunta trotz einladender Zugeständnissen nicht von Than Shwe empfangen: Auch die Forderung von Gambari, dass das Regime tausende politische Gefangene freilassen und den Hausarrest von Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi aufheben soll, stiess auf taube Ohren. Somit ist der Besuch Gambaris ein weiteres Male zum Desaster geworden: Der Nigerianer war bereits zum siebten Male für Verhandlungen in Burma, und die Militärdiktatoren haben sich bisher keinen Deut darum geschert.
Im September 2007 gab es noch grosse Hoffnungen, dass das Regime ein Ende findet. Angeführt von buddhistischen Mönchen, die in der Bevölkerung sehr hohes Ansehen geniessen, protestierten hunderttausende Menschen gegen die Diktatur. Doch das Regime schlug die Demonstrationen mit Gewalt nieder.
In der Folge wurden sämtliche Klöster durchsucht und politische Dissidenten zu Haftstrafen von bis zu 65 Jahren verurteilt.
Die Junta hält das Land weiter fest in ihrem Würgegriff.


Gefängnis und Flucht

Die Opposition wurde grossteils zerschlagen und die Anführer der damaligen Proteste sitzen im Gefängnis, sind ins Ausland geflohen oder verstecken sich.
Gegen die Junta kämpfende ethnische Volksgruppen wurden an die Randgebiete zu Thailand, Laos und Bangladesch gedrängt. Diese Gebiete sind für jeglichen Tourismus gesperrt.
Um die Unterdrückung in Burma dennoch zu beenden, versuchen die EU und die Vereinigten Staaten von Amerika durch Sanktionen Druck auszuüben. Doch diese werden unterlaufen.
Russland und Indien machen jede Menge Geschäfte in Burma, und besonders China hat seine Investitionen massiv erhöht.

Alleine 2008 flossen 840 Millionen Dollar aus China in das Nachbarland. China ist vorab an einer Stabilität an seiner Grenze interessiert und nicht an einer Demokratisierung. Und diese Stabilität sieht China vor allem durch das Militär gewährleistet.
Die Unterstützung Chinas stärkt die Junta in ihrer starren Haltung. Um die Führung rund um General Than Shwe doch zu einem Einlenken zu bewegen, gibt es innerhalb der Vereinten Nationen Überlegungen, der Junta ein Lockangebot zu machen:
Für die Freilassung von rund 2000 politischen Häftlingen und einen Dialog mit der Opposition erhält Burma verstärkt Entwicklungsgelder und humanitäre Hilfe.
Doch auch dieser Vorschlag stiess bei den Machthabern auf taube Ohren.
" Der UN-Sondergesandte Gambari soll Burma nicht mehr besuchen ", so Aung San Suu Kyi von der verbotenen Nationalen Liga für Demokratie und Friedensnobelpreisträgerin.


Oberste Priorität: Machterhaltung

Burma benötigt zwar dringendst internationale Hilfe. Mehr als zwei Millionen Menschen wurden im vergangenen Jahr durch den Wirbelsturm 'Nargis' obdachlos. Durch Ernteausfälle ist die Versorgungslage für die rund 50 Millionen Einwohner des ärmsten Landes Asiens mehr als prekär.

Doch die seit 1962 mit eiserner Hand regierende Junta hat schon oft bewiesen, dass für sie der eigene Machterhalt wichtiger ist, als das Leiden der Bevölkerung zu lindern.
Auch befürchten die Generäle, dass eine Freilassung der politischen Gefangenen die eigene Herrschaft untergräbt.
Denn das Regime hat für nächstes Jahr Wahlen angesetzt, durch die es sich legitimieren lassen will.

Die Verhaftungen politischer Gegner hätten schon im Vorfeld sichergestellt, dass niemand dem Wahlerfolg der Militärs im Wege steht.
Die Wahlen spalten auch die verbliebene Opposition sowie die gegen die Junta kämpfenden Guerillas. Ein Teil erhofft sich dadurch wenigstens ein wenig Mitbestimmung. Für einen anderen Teil seien die Wahlen eine abgekartete Farce, an der es keinen Sinn hat daran teilzunehmen.

Nicht nur durch Repressionen versucht die Junta den Wahlerfolg zu sichern. In ihrer langjährigen Herrschaft hat sich ein dichtes Netz an Spionen über das Land gelegt. Sie verfügt über zahlreiche Nachwuchsorganisationen; die sogenannten Speerspitzen.
Jede neue Errungenschaft, wie neue Schulen oder die vom Ausland nach dem Wirbelsturm 'Nargis' gespendeten Hilfsgüter, werden der Bevölkerung als Geschenk der brutalen Generäle verkauft.

Genau hier müsste auch die Opposition ansetzen um mehr zu einer sozialen Institution zu werden.
In einem armen Land wie Burma reicht es nicht aus, Demokratie und Menschenrechte zu fordern. Viele Menschen haben Hunger und brauchen dringend soziale Hilfe. Allerdings ist es äusserst fraglich, wie weit es der Opposition unter den derzeitigen Verhältnissen überhaupt möglich ist, sich sozial zu betätigen.

Denn jegliche Parteien sind unter den jetzigen Machthabern verboten, eine Verfassung existiert nicht.
Somit haben diese auch keinen Freiraum, sich zu entfalten.


Siehe letztes und exklusives Interview des verstorbenen Premier und Chairmen des 'Ethnic National Councils' und der 'Karen National Union', Saw Ba Thin Sein vom 22. Dezember 2007.
Auf Anfrage auch in Englisch erhältlich.


6. Februar 2009