Freitag, 10. Oktober 2008

Burma: Das verlorene Volk der Padaung

Volksgruppe der Padaung (meist Karens) -
auch als Hill Tribes bekannt



Burmas Volksgruppe als Touristenattraktion nach Thailand verkauft

jonas m lanter

Touristen werden an Orte im Nordosten Thailands gefahren, wo man Hill Tribes gegen harte Devisen wie in einem grossen Zoo bestaunen kann. Dies sind vorab Menschen der Ethnien der burmesischen Karens oder auch als Padaung bekannt. Sie flohen entweder vor den Schergen der burmesischen Junta oder wurden von diesen an Thailand 'veräussert'. So wurden Tausende von Ureinwohnern nach Thailand verbracht, wo sie sich an den Luxus der dortigen Bevölkerung und der Touristen gewöhnten. Sie werden nie mehr selbständig jagen und leben können wie die restlichen Hill Tribes in Burma. Diese werden aber weiterhin verfolgt, da sie einer Minderheit angehören. Lieber flüchten sie ins Exil nach Thailand oder leben in einem dieser "Touristendörfer".
Wie Paung Aung sagt, ist der Zusammenhalt in der Familie nicht mehr wie früher und Missgunst untereinander breitet sich aus.
"Früher jagten und lebten wir zusammen, wir teilten die Beute und lebten in Einklang mit der Natur. Dann wurden wir von burmesischen Militärs verschleppt und in dieses Dorf nach Thailand verbracht. Viele von uns sterben an Krankheiten, die eingeschleppt werden. Das Leben hier hat uns alle verändert, hat uns entzweit. Heute schaut jede Familie für sich, früher waren wir eine Gemeinschaft, in deren jeder jedem half. Vorab die Kinder und jungen Leute wollen hier bleiben und haben sich längst an Fernsehen und andere Güter gewöhnt. Stell dir vor, wir haben nichts gemeinsam mit Thailand, und trotzdem wollen die meisten bleiben. Ich sehe, wie viele von uns wie die Menschen hier werden, und dies macht mich sehr traurig!"

Samstag, 18. Oktober 2008

Freitag, 3. Oktober 2008

Burma: Mord und Übergriffe spalten die Karens

Frieden durch Bruderzwist innerhalb der Karen National Union vor dem Aus

jonas m lanter

Seit einigen Jahren führen nicht nur die baptistischen und buddhistischen Karens untereinander Krieg. Auch die abgespaltene Gruppe der 7th Brigade (KNU / KNLA PC) kämpft nun an der Seite der Junta. Die 'Democratic Karen Buddhist Army'; DKBA und die burmesische Armee 'SPDC' (State, Peace and Development Council) haben ihre Kräfte vereint und mehrere Karendörfer nahe Pah Bu Hla Hta angegriffen und teilweise zerstört. Dies liegt 120 km südlich Mae Sots auf burmesischem Gebiet. Beide dieser Gruppen, die DKBA wie die KNLA; die 'Karen National Liberations Army' unterstehen der Karen National Union 'KNU'. Nach Ansicht der Karen Menschenrechtsgruppe 'KHRG', welche die Verletzungen der Menschenrechte im Kayin- bzw. Karen-State untersuchen, zog die Democratic Karen Buddhist Army ungefähr 170 - 190 Dorfbewohner im Pa-an Bezirk ein, um diese gegen die KNLA einzusetzen. Wie der Commander der 6th Brigade der KNLA, Brigadeleutnant Isaac mitteilte, sind sie zum Kampfe gegen die SPDC und die abgespaltenen Gruppen bereit. "Jedes Dorf musste zusätzlich zu den gewaltsam eingezogenen Jugendlichen auch noch eine Ausbildungssteuer zwischen 300'000 und 400'000 Kyats pro Rekrut (US$ 235,00 - US$ 315,00) bezahlen".
In dieser Region kämpft die burmesische Junta mit den abgespaltenen Gruppierungen um die reichen Bodenschätze im Pa-an Distrikt und um die verbliebenen indogenen Karens auf die thailändische Seite in Flüchtlingscamps zu drängen.
"Die Junta spielt die Karens gegeneinander aus. Dies kommt auch daher, dass nach dem Tode des Präsidenten der Karens, Saw Ba Thin Seins (Anmerkung: Ba Thin war auch Präsident des 'Ethnic National Councils' Burmas) und der Ermordung des Generalsekretärs der KNU letztes Neujahr, Padoh Man Sha, ein Machtvakuum entstand" so Brigadeleutnant Isaac der KNLA.
"Nebst der Häufung der Übergriffe und der Kampfhandlungen muss die KNU nun an ihrem 14. Kongress einen neuen Präsidenten und für den ermordeten Generalsekretär einen Nachfolger gewählt werden".
Ob dieser die verschiedenen Gruppierungen wieder vereinen kann, bleibt vorläufig eine Illusion. Die Machtkämpfe innerhalb dieser Gemeinschaft hat die Karens völlig entzweit.
Die Fortschritte, die mit Ba Thin Sein erreicht wurden, wurden durch Machtgelüste in den eigenen Reihen zunichte gemacht.

Sonntag, den 5. Oktober 2008