Die Tragödie der Migranten auf der gefährlichen Atlantikroute
Ein schlichtes Kreuz erinnert an die Tragödie vor Fuerteventura. Viele Migranten verstarben bei der Überquerung des Atlantiks
jonas m lanter
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Salvamento Maritimo, eine spanische NGO, die Flüchtlinge auf dem Meer rettet
Weitere Fotos müssen über meinen account angefragt werden. Die Aufnahmen wurden alle auf verschiedenen Inseln der Kanaren und von Kollegen in der Maghreb geschossen. Photos Copyright: aseannews@gmx.net (wurden an verschiedenen Tagen aufgenommen, Tarife für Fotoaufnahmen siehe photojournalists.ch) Allfällige Erträge gehen teilweise zu Gunsten der Mao Tao Clinic in Mae Sot / Thailand
Täglich sterben Migranten bei der Überquerung Afrikas in die EU
Die spanische Küstenwache hat vor den Kanarischen Inseln vier tote Migranten auf einem Boot entdeckt. Laut der Salamento Maritimo hatte das Boot ursprünglich 34 Menschen an Bord. Ein Frachtschiff habe im Atlantik und 300 Kilometer südlich von Gran Canaria ein Schlauchboot gesichtet, berichtete der staatliche kanarische TV-Sender RTVC am Sonntag. In dem Boot sei nur ein Überlebender mit starker Unterkühlung gefunden worden.Vier weitere Migranten in dem Boot seien bereits tot gewesen. Der Überlebende habe gesagt, ursprünglich seien insgesamt 34 Menschen aus Ländern südlich der Sahara an Bord gewesen (Anmerkung: Senegal, Mauretanien, Ghana, Gambia). Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt. Die NGO Caminando Fronteras schrieb auf Twitter, dass sie am 24. September einen Notruf von dem Boot erhalten habe, wenige Stunden nachdem dieses die Küste der Westsahara verlassen hatte. Nach einer Woche ohne Nachrichten wurde südlich der Kanaren ein Boot mit "einem völlig erschöpften 26-jährigen Mann und vier Leichen an Bord entdeckt", wie Frau Helena Maleno von Caminando Fronteras gegenüber den Medien berichtete.
45 Migranten vor der Küste Fuerteventuras wurden durch die Seenotrettung gerettet, wobei drei Personen auf dem Meer bereits verstorben waren.
Über tausend Menschen starben bislang bei Überfahrt
Seit Jahresbeginn gelang etwa 12000 Migranten die Überfahrt von Afrika auf die Kanarischen Inseln, wie Zahlen der spanischen Regierung zeigen. Dabei starben laut offiziellen Angaben über 1000 Menschen. Die Dunkelziffer wird aber um ein vielfaches höher geschätzt.
Die Schätzung geht laut NGO's aber auf über zweitausend Menschen aus, die die überaus gefährliche Atlantikroute wählen. An der engsten Stelle sind die Kanaren zwar nur 80 km von Marokko entfernt. Obwohl die Meerenge von Frontex überwacht wird und Millionen von Euros an Marokko fliessen, gelang es trotz Einsatz von Nationalpolizei, Guardia Civil und der Marokkanischen Marine über 12000 Migranten, auf die Kanaren zu gelangen. Viele Refugees starten auf ihren Panteras viele Kilometer weiter südlich. Einige legen sogar in Mauretannien ab. Aber auch auf Frachtschiffen gelangen viele Flüchtlinge aus ganz Afrika in Containern hier an. Erst vor einigen Wochen gelangen drei Nigerianer die Überfahrt auf dem Ruderblatt eines Öltankers.
Die starke Strömung, starker Wellengang und schlecht ausgerüstete Boote machen die Atlantik.Route zu einer der gefährlichsten überhaupt.
Einige Migranten können sich auch bei Ankunft verstecken, aber die meisten kommen in sogenannte Flüchtlingslager. Die werden streng bewacht. Die Migranten werden durchsucht, abfotografiert, bekommen ein A4-Formular mit Foto und beglaubigtem Stempel durch die Policia National. Das Cruz Roja versucht, die Menschen mit Essen, Medikamenten und Behördengängen zu unterstützen. Aber laut Gesetz dürfen nur Kinder in die EU einreisen. Die restlichen Flüchtlinge werden wieder per Flugzeug in ihre Heimatländer abgeschoben.
Die Tragödie von Mellila; Push Backs sind die Regel
An der Aussengrenze in Mellila (der Grenz-Posten ist nicht mehr besetzt) kam es im vergangenen Sommer zu einem Einsatz durch die marokkanischen "Polizisten" z. Teil in Militär-Rüstung und der spanischen Guardia Civil an der Enklave in Mellila (nicht zu verwechseln mit der 380 Kilometer entfernten Enklave Ceuta), in dessen Verlauf es nach offiziellen Angabe 34 Tote und vielen Verletzten gab. 99 Menschen gelten seither laut marokkanischen Menschenrechtsquellen als vermisst (siehe Aufnahme von Ibrahim, der in Mellila einen Freund verloren hat und nun auf den Kanaren lebt). Viele von ihnen wurden bei nach dieser Tragödie in Bussen in die Wüste gefahren und ausgesetzt.
Laut neusten Erkenntnissen wurden die Spanier von der EU-Komission freigesprochen.
Von Migranten verlassene Boote, sogenannte Panteras
Schnellboot von Narkos, die Drogen aus der Maghreb Zone nach den Kanaren schmuggeln
Aufgebrachtes Schnellboot von Narcos
Eine Pantera aus dem französisch-sprachigen Raum des Maghreb
Spanische, Amerikanische Soldaten der Nato-Truppen. Auch die Spanische Fremdenlegion ist auf den Kanaren stationiert.
Dies auch deswegen, um die verschiedenen Milizen in den Maghreb Staaten zu bekämpfen
Ibrahim aus Ghana lebt auf den Kanaren. Er war in Mellila. Ein Kollege von ihm wurde anscheinend zu Tode geprügelt. Er selber wurde mit Verletzten und anderen Migranten von den königlichen Marokkanischen Zivil-Millizen drei bis vier Stunden mit Bussen in die Pampas gefahren, wo sie ohne Wasser ausgesetzt wurden.
Die Schlepper haben ihn ausgenommen. Hoffnung auf ein besseres Leben, besser gebildet als viele Einheimische wich purer Verzweiflung. Smartphone und Dollars, ein paar Euro und ein Wasser-Kanister hat er mitgenommen. Sie haben eigene Migranten-Chatgruppen, über die sie mit WhattsApp, untereinander kommunizieren. Es sind die einzigen Verbindungen zu ihren Familien und Freunden, zu den Schleppern und befreundeten Menschen aus ihrem meist von Patriarchat und Stammesangehörigen Clan.
Wer in Spanien Fotos von einem Polizeieinsatz macht, muss mit einem Bussgeld rechnen. Grundlage dafür ist das sogenannte "Maulkorbgesetz"
Die Migranten landen meistens an der Küste zu Westafrika;
die andere Meeresseite ist zu rauh und hat fast keine flachen Anlegestellen
Wahrscheinlich früheres Migrantenauffanglager. Abgelegen, damit Touristen nicht aufmerksamwerden.
Einheimische demonstrieren auf Gran Canaria gegen Migranten und propagieren gegen die Sklaverei (Aufnahme Morro Jable), ein Abstrusus : "Alles junge Männer, die uns überfallen und belästigen. Wir fühlen uns alle nicht sicher". Wie auch die auf Fuerteventura wohnende Deutsche Zahnarztin Frau Pelka. Sie getraue sich nachts nicht mehr aus ihrer Wohnung.
Will Brandt war viel auf den Kanaren. Er setzte sich für eine
Aussöhnung für die Greueltaten der Dritten Reiches ein. Der Sozialdemokrat erhielt dafür den Friedensnobelpreis.
Abhör-, Übermittlung und Radarstation auf beiden Seiten des Atlantiks
Rotes Kreuz oder Cruz Roja
Die Bomberos (Feuerwehr) spielt eine wichtige Rolle bei der Rettung und Kommunikation
Es gibt verschiedene Orginisationen, die an der Rettung von Migranten beteiligt sind
Leuchtturm mit Radaranlage auf Fuerteventura
Migrantenlager gibt es viele auf den Kanaren Aberglaube "Pissflasche", soll fremde Tiere davon abhalten, hier zu urinieren.
Militärzone
ausgebranntes Boot
Hafenbehörde Gran Canaria
Armada von Fischerbooten, die auf den Kanaren vor Anker liegen
Gran Canaria, Guardia Civil
Montag, den 09. Januar 2023