Dienstag, 30. Dezember 2014

Notsignal vor Korfu: Schiff mit Hunderten Migranten in Seenot

 

Notsignal vor Korfu: Schiff mit Hunderten Migranten in Seenot

jonas m lanter 

Erneut hat ein Schiff vor der Küste Korfus ein Notsignal abgesetzt - diesmal mit Hunderten Flüchtlingen an Bord. Unter den Passagieren sollen auch bewaffnete Schleuser sein. Die Küstenwache versucht, sich ein Bild von der Lage zu machen. 

 

Montag, 29. Dezember 2014

Fährunglück "Norman Atlantic": Geschäft mit Flüchtlingen?

 

Flüchtlingsschmuggel auf Fährschiff "Norman Atlantik"? 

jonas m lanter  


Brand auf der in der Adria treibenden Fähre "Norman Atlantik": Dutzende von Vermissten. Über 80 der Geretteten waren nicht auf der Passagierliste geführt. 

Es deute alles darauf hin, dass auf der Fähre illegale Flüchtlinge waren. Nun stellt sich die Frage, wie und durch wenn Flüchtlinge nach Italien geschleust werden.


Gerettet wurden 427 Menschen, darunter die 56 Besatzungsmitglieder, wie der italienische Transportminister Maurizio Lupi sagte. Die ursprüngliche Aufstellung hatte allerdings 422 Passagiere und 56 Mannschaftsmitglieder aufgelistet. Der italienische Marine-Admiral Giovanni Pettorino sagte, 80 von den Geretteten erschienen gar nicht auf der Liste. Das deutet darauf hin, dass auf der Fähre illegale Flüchtlinge waren, die versuchten, Italien zu erreichen. 

Die Suche wird somit noch andauern. Denn tatsächlich wurden von den total 478 aufgelisteten Personen nur deren 427 gerettet. Dazu kommen noch die mindestens 80 illegalen Flüchtlingen. Zehn Tote wurden bisher bestätigt. 

Somit hätten mindestens 507 Personen auf der "Norman Atlantik" sein müssen! 

Sollten tatsächlich 121 Menschen nicht gelistet beziehungseise nicht gerettet sein, müssen diese noch auf der in der Adria treibenden Fähre sein oder es droht eine noch viel schlimmere Katastrophe. 

Nachdem sich die Europäsiche Union nicht am Rettungsprojekt 'Nostre Marum' des italienischen Staates beteiligen wollte, mussten diese das Budget von neun Millionen €uro monatlich streichen. 

Im Mittelmeer sterben jedes Jahr tausende Flüchtlinge aus Asien und Afrika. 

Sollte sich bestätigen, dass auf der "Norman Atlantic" Flüchtlinge nach Italien geschmuggelt wurden, ist dies eine humantiäre Katastrophe riesigen Ausmasses.        
 
29. Dezember 2014 / 10:42pm

Sonntag, 2. November 2014

'Triton': Grenzen überwachen statt Menschen retten

'Triton' gilt als Dolchstoss für die vielen Flüchtlinge, welche über das Mittelmeer nach Europa kommen

jonas m lanter

Als vor einem Jahr 366 Flüchtlinge vor der Küste Lampedusas ertranken, hat Italien es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen in Seenot zu retten. Das italienische Programm "Mare Nostrum" hat mehr als 150'000 Flüchtlinge gerettet, über 3000 Menschen kamen aber bei der Überfahrt nach Europa ums Leben. Am Freitag kündigte die italienische Regierung an, das Programm zu beenden. Das von der Finanzkrise betroffene Land fühlte sich zunehmend von der EU im Stich gelassen. Neun Millionen Euro; dreimal mehr als das Budget von 'Triton' – hatte die Operation die Steuerzahler monatlich gekostet. Trotz wiederholten Appellen der Italiener an die Staatengemeinschaft der EU beteiligte sich keines der Partnerländer finanziell. 
"'Mare Nostrum' endet. Italien hat seine Pflicht getan", sagte Innenminister Angelino Alfano am Freitag.  
'Triton' sei nach eigenen Angaben nicht als Ersatz gedacht. Die Operation soll vor allem dazu dienen, die Grenzen zu überwachen. Auch wenn das Retten von Menschenleben laut Frontex-Chef Gil Arias-Fernández absolute Priorität hat – nach Flüchtlingsbooten suchen werde man nicht. 
Somit ist dies ein Todeststoss für viele Flüchtlinge, die über das Mittelmeer nach Europa gelangen wollen.

Zürich, 02. November 2014