Demokratisierung Burmas in Gefahr
Die Friedensverhandlungen der Regierung mit dem ‚Ethnic National Council’ (ENC) wurden explizit als erfolgreich bezeichnet. Dies erweist sich nunmehr als Farçe. In fünf von sieben autonomen ethnischen Staaten sind die Verhandlungen mit den Führern im Karen-, Karenni- (Rote Karens), Shan-, Chin-, Arkan- und Kachin-Staate gescheitert!
Dies bedeutet nicht nur ein herber Rückschlag im Demokratisierungsprozess, es schadet Burmas neu-errungenem Image nicht nur im Ausland.
Um dem Internationalem Gerichtshof zu entfliehen, zog es General Than Shwe nach dem Uprising-Massaker vor, die Friedensikone Daw Aung San Suu Kyi aus ihrem Hausarrest zu entlassen. Die Lady, wie sie in Burma genannt wird, ist Burmas einzige Chance auch die Minderheiten zu einigen. Ihre Partei drillt ihren Nachwuchs in speziellen Schulen der 'Nationalen Liga für Demokratie' (NLD).
'Human Rights Watch' wirft der burmesischen Armee vor, sie greife Dörfer der Minderheit der Kachin an. Die Soldaten zerstören deren Häuser, plündern und vertreiben Zehntausende Menschen. Zivilisten werden bedroht und bei Verhören gefoltert, Frauen vergewaltigt. Die Armee und die Kachin-Rebellen müssten zusehen, dass sich die Lage der Zivilisten nicht weiter verschlechtere, meinte Elaine Pearson von 'Human Rights Watch'. Die Missstände müssten abgestellt werden.
Von den seit Juni vertriebenen 75.000 Angehörigen der Kachin hätten mindestens 45.000 in 30 Lagern zwischen Burma und China Zuflucht gesucht. Diese Gebiete werden von den Kachin-Freiheitskämpfern kontrolliert. Die burmesische Regierung hat den Vereinten Nationen nur einmal im Dezember Zugang zu dieser Region gewährt. Damals hätten die UNO-Organisationen jedoch nicht alle Gebiete mit Zehntausenden Vertriebenen besuchen können. Aber auch im Karen-Staate und weiteren drei werden die Menschen weiterhin verfolgt und vertrieben.
21. März 2012