Montag, 9. April 2018

Wenn Rassismus gefährlich wird

 

Rechtsrutsch der Staaten legitimiert Rassismus 


jonas m lanter


Die Tendenz rechts zu wählen war nach den beiden Weltkkriegen verpönt. Einige wenige Ewiggestriger wurden als rassistische Spinner abgetan. Vorab Politik und Medien schauten für eine ausgewogene Berichterstattung und gaben sich in den Jahren des Aufschwungs sozial. Inzwischen sind 30 Jahren vergangen; Klimawandel und Flüchtlingspolitik haben sich grundlegend geändert. Mit der Wirtschaftlichkeit der Medien ging es bergab. Viele fusionierten oder stellten ihren Betrieb ein. Die sozialen Parteien haben es verpasst, die Jungen für sich zu gewinnen und die Politik dahin zu ändern, was eigentlich Fortschritt wäre:
- Soziale Gerechtigkeit und ein Grundeinkommen für alle. 

Die Mitteparteien Europas rückten mehr und mehr nach rechts und es ist heute legitim, dass die Mehrheit der Bewohner Europas ihr eigenes Gewinnstreben an erster Stelle setzen und eine von der Wirtschaft vorgegebene Leistungsgesellschaft dies weiter fördert. 
Unser Rechtsstaat, die Europäische Union und im allgemeinen die westlichen Länder gehen gegen Gewaltaufrufe von Rechts nur zögerlich vor. 
Dass sich der Mainstream der Gesellschaft heute rassischtisch gibt, ist eine Tatsache. Liberales Denken scheint passé. Man sieht den unterschwelligen Rassismus tagtäglich, sei es bei Freunden und Bekannten, bei der Hausfrau oder dem Dozenten. 

Die meisten betrachten es heute als normal. Normal sich rechts zu geben und zu denken. Hauptsache man sei auf der richtigen Seite, auf der Seite der breiten Masse. 
Genau dieses Denken und Handeln ist das Gefährlichste am Rechtspopulismus. 

Wer sich seiner Vergangenheit nicht erinnert, ist verurteilt, die selben Fehler wieder zu begehen. Und wer sich dieser Tatsache widersetzt, macht sich mitschuldig.   

09. April 2018