Mittwoch, 3. Oktober 2007

Die Schergen des Militäs bemächtigen sich gewaltätiger Krimineller als Helfer der Junta; ein Scheitern der UNO zeichnet sich ab

Die Schergen des Militäs bemächtigen sich krimineller Helfer der Junta; ein Scheitern der UNO zeichnet sich ab

Jonas M. Lanter

Diese gelten als äusserst brutal und suchen zusammen mit den Soldaten der Sondereinheiten in den Städten nach Mönchen und vermutlichen Mitgliedern der NLD (National League for Democracy) sowie nach Studenten, welche an den Demonstrationen teilnahmen.
Aus gut unterrichteten Quellen von geflohenen Dissidenten; welche nicht genannt werden wollen, wurde bekannt, dass die Junta gewalttätige Kriminelle für die Suche, Verhaftung und Folterung einsetzt.
Dies ist nicht unbekannt.
Schon früher benutzte das Regime unter General Than Shwe gerne gewaltätige Gefangene zur Bekämpfung und Niederschlagung von Aufständen sowie von Mitgliedern der NLD unter Daw Aung San Suu Kyi und Minderheiten wie der Karens oder Shans und vielen anderen.
Diese erlangten einen schrecklichen Ruf, als diese die Wagenkolonne der Friedensnobelpreis-Winnerin am Abend des 30. Mai 2003 am Ausgang des Dorfes Tabayin, auf der Straße nach Mandalay, in einen gut geplanten Hinterhalt lockten. Der Wagenkonvoi wurde beschossen. Zahlreiche Anhänger der NLD wurden ermordet.
Doch Aung San Suu Kyi kam unverletzt davon, weil ihr Fahrer so geistesgegenwärtig war, das Auto aus der Schusslinie herauszusteuern. Bei den Angreifern handelte es sich um Kriminelle, die man eigens freigelassen hatte, um sie auf die NLD-Führung anzusetzen. Angeleitet wurden sie von Mitgliedern der USDA (Union Solidarity Development Association), einer Massenorganisation, die General Than Shwe als eine Art Parteiersatz gegründet hatte, um ein Instrument zur Unterstützung des Militärregimes jederzeit einsatzbereit zu haben. Nach Überzeugung vieler Anhänger der demokratischen Kräfte bestand das Ziel der Operation genau darin, die Oppositionsführerin auszuschalten.

Das "Scheitern der internationalen Gemeinschaft" dürfe sich noch einmal wiederholen, so der ehemalige UN-Sonderberichterstatter für Burma, Paulo Sergio Pinheiro. Auch er befürchtet ein Massaker mit Tausenden von Toten. Nun ist die Staatengemeinschaft besonders gefordert.
3. Oktober 2007