Mittwoch, 14. November 2007

Burma und Russland setzen noch Antipersonenminen ein; UN-Verobt greift

Anti-Personen-Minen 'Made in France'. Werden via Singapur geliefert
Jonas M. Lanter
Das am 3. Dezember 1997 in Ottawa unterzeichnete Abkommen für ein Verbot von Antipersonenminen ist kein 'Papiertiger' geworden. Obwohl es im Klub der 155 Unterzeichnerstaaten mit den USA, China, Russland, Indien, Pakistan und Israel gewichtige Abwesende gibt, lässt sich die Bilanz nach zehn Jahren sehen: Laut dem gestern in Genf vorgestellten Jahresbericht der Landminen-Überwachung setzten 2006 nur noch Burma solche Minen ein und die Russen im Tschetschenien-Krieg. Die Zahl der registrierten Unfälle mit Anti-Personen-Minen und explosiven Munitionsrückständen ging um 16 Prozent auf 5751 registrierte Fälle zurück, was allerdings im Durchschnitt der vergangenen Jahre liegt.

Drei von vier Opfern sind Zivilisten; darunter ein Drittel Kinder

Drei von vier Opfern sind ahnungslose Zivilisten; davon ein Drittel Kinder. Von früheren Unfällen sind dem weltweiten Beobachternetz über 470'000 Minenopfer bekannt, die in den meisten Fällen ihr Leben lang medizinische Betreuung benötigen.
Burma hat weiterhin die meisten Minenopfer; denn auch verschiedenste Ethnische Gruppierungen benutzen diese weiterhin.
Die Produktion nahm stark ab. 33 der 50 Länder, die früher solche Waffen herstellten, halten sich heute an das Verbot. Seit das Abkommen 1999 in Kraft trat, wurden weltweit beinahe 42 Millionen Minen zerstört. Der Handel mit Antipersonenminen kam praktisch zum Erliegen. In sieben Ländern mit einst schweren Minenproblemen ist die Räumung abgeschlossen. In 45 weiteren Staaten ist sie noch im Gang, zum Teil mit erheblichem Rückstand auf die im Abkommen gesetzten Fristen.
Für die kostspielige Minenräumung, die Vernichtung der Lagerbestände und die Opferhilfe mussten zwischen 1992 und 2005 rund 2 Milliarden Euro (CHF 3,3 Milliarden) aufgewendet werden. Die von den USA, der EU, Norwegen und Kanada angeführten Geldgeber stifteten 2006 die Summe von über 322 Millionen Euro. Allerdings fliesst der grösste Teil dieses Geldes in die Minenräumung und die Soforthilfe auf Kriegsschauplätzen, die wie der Libanon im Scheinwerferlicht der Weltöffentlichkeit stehen.
Für die Hilfe an Minenopfer und die Minenräumung in vergessenen Ländern wie Burma ist dies ein schwieriges Unterfangen. Die Militärs schotten das Land rigoros ab und viele Ethnische Völker bekriegen sich untereinander oder kämpfen gegen die Junta. In entlegenen Gebieten und entlang der Grenze zu Thailand und Laos herrscht seit über 45 Jahren Bürgerkrieg.


Weitere Dissidenten verhaftet
Burmas Junta hat zwei weitere prominente Dissidenten festgenommen, darunter auch den Mönch Saw U Gambira. Er hat eine Führungsrolle bei den Demonstrationen im September eingenommen.
14. Oktober 2007

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Weisst du eigentlich wer E.T. ist? In burma kennt das jedes Kind!!

Birma Journalist hat gesagt…

Ob wirklich 'jedes Kind' die Wahrsagerin von General Than Shwe, genannt E.T., in Burma kennt bezweifle ich doch sehr. Unter anderem hat sie wohlwollend für die Generäle ein 40 km umfassendes unterirdisches Bunkersystem der höchsten Schutzklasse (VIB oder 6 B) unterhalb der neuen Hauptstadt 'vorgeschlagen'.
Noch Weiteres zu E.T.?
Grüsse jonas (BurmaBerichterstattung.blogspot.com)

Anonym hat gesagt…

du musst aufpassen mit über Myanmar schlecht machen!

Birma Journalist hat gesagt…

thanks! jonas